Die spezifische Absorptionsrate (SAR)

 

Messinstrument für die SAR bestehend aus einer Sonde, die in ein Gefäß in Form eines liegenden Menschen getaucht wird (auf dem Foto blau), das eine Flüssigkeit enthält, die die elektrischen Eigenschaften des biologischen Gewebes simuliert.

Die SAR misst nur den Anstieg der Temperatur der Flüssigkeit nach einer Exposition von 6 Minuten.

 

 Hypothesen:
„Die Modellierung des Magnetfelds basiert auf der Hypothese einer homogenen und isotropen Leitfähigkeit des Körpers und beruft sich einzig auf Modelle mit einer einfachen zirkulären Leitschleife, um die Spannungen in den verschiedenen Organen und Körperbereichen zu messen, zum Beispiel im Kopf, indem die nachstehende Gleichung verwendet wird, die für ein reines Sinusfeld gilt.“ (ICNIRP, Seite 37).

Sciences et Avenir Dezember 2002 (Siehe Presserubrik)
- über Mikrowellen, den thermischen Effekt , Mobiltelefonie und die SAR

Die Normen oder besser gesagt die Empfehlungen für die Mobiltelefonie gelten nur für die Expositionsniveaus, die kurzfristig zu einer akuten Erhitzung des Gewebes führen können, als direkte Reaktion auf „starke Dosen“.
Die Emissionsnormen für Mobiltelefone, die für die Frequenzen der Mikrowellen von 0,9 bis 1,9 GHz gelten, basieren auf der quantifizierten Erhitzung durch die Bestimmung der S.A.R. (Specific Absorption Rate), der „spezifischen Absorptionsrate“ (SAR) von Energie durch das Gewebe.
Sie berücksichtigen also nur den thermischen Effekt.

Meistens wird die SAR nur bei tierischen Kadavern gemessen oder bei synthetischen „Phantom“-Äquivalenten von Gewebe oder Organen, deren physische und chemische Eigenschaften an die Eigenschaften von lebendigem Gewebe angepasst wurden. Die SAR kann nicht für ein funktionierendes menschliches Gehirn gemessen werden: Die Sonde wird in einen Behälter mit einer Flüssigkeit getaucht, die die elektrischen Eigenschaften von biologischem Gewebe simuliert.
Ein Phantom ist nur die synthetische Nachbildung des Volumens eines menschlichen Kopfs, der mit einer salzigen Flüssigkeit gefüllt ist, die dem physiologischen Serum entspricht. Phantome und Kadaver sind also leblose Objekte, die nicht zu einer biologischen Reaktion fähig sind. Folglich ist die SAR nur die physische Signatur der elektrischen Komponente der Mikrowellen und hat in dieser Hinsicht keinerlei biologische Bedeutung, da ihre Messung nicht gleichzeitig mit der Beobachtung eines biologischen Effekts bei einem Lebewesen erfolgt. Die Messung der SAR an Lebewesen bringt technische Probleme mit sich, für die es bisher noch keine Lösung gibt. Man muss sich also die Frage der Gültigkeit und der Nützlichkeit der SAR stellen, die tatsächlich gemessen oder kalkuliert wird, da es sich lediglich um die Energiemenge im Gewebe handelt.
 
 
 
Absorption. Bei der Verbreitung radioelektrischer Wellen beschreibt Absorption die Abschwächung einer Radiowelle durch die Dissipation ihrer Energie, d.h. durch die Umwandlung in eine andere Energieform, zum Beispiel in Wärme.

Spezifische Absorption (SA). Absorbierte Energie pro Masseeinheit biologisches Gewebe. Sie drückt sich in Joule pro Kilogramm (J.kg -1) aus. Man multipliziert die absorbierte Energie mit der Zeitspanne der Exposition.

Spezifische Absorbtionsrate (SAR). Energieabsorptionsrate im biologischen Gewebe. Sie wird in Watt pro Kilogramm (W.kg -1) ausgedrückt. Die SAR ist die dosimetrische Größe, die häufig für Frequenzen über 100 kHz verwendet werden.

 

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